Zum achten Mal werden besonders vorbildliche Sanierungen und Neubauten im Wohnbereich mit dem Landespreis „Grüne Hausnummer“ ausgezeichnet. Sieben Wohngebäude – fünf umfassend sanierte Altbauten, eine umgenutzte Immobilie und ein energieeffizienter Neubau – wurden von der Fachjury für diese Ehrung ausgewählt. Die Preisträgerinnen und Preisträger aus den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Harburg, Schaumburg, Cuxhaven, Hildesheim und Lüneburg nahmen ihre Auszeichnung am vergangenen Donnerstag in Hannover persönlich von Umweltminister Christian Meyer entgegen.
„Wer heute saniert oder neu baut, trifft Entscheidungen mit langfristiger Wirkung“, betonte der Minister bei der Preisverleihung. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie private Initiativen einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten können. In Niedersachsens Gebäudebestand steckt enormes Potenzial, um noch mehr Energie einzusparen. Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, wie dieses Potenzial durch die Weiternutzung bestehender Bausubstanz, innovative Technologien, erneuerbare Energien und nachhaltige Materialien ausgeschöpft werden kann. Damit sind sie echte Vorbilder auf dem Weg zur Klimaneutralität.“
„Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen mit kreativen, praxisnahen Lösungen, wie nachhaltiges Bauen und Sanieren gelingen kann“, ergänzt Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und Mitglied der Fachjury. „Besonders wertvoll sind ihre Projekte, weil sie auf viele Gebäude übertragbar sind – sie machen Mut und laden zur Nachahmung ein. In diesem Jahr haben wir in der Jury zudem ein besonderes Augenmerk auf die Umnutzung gelegt: Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Schaffung dringend benötigten Wohnraums.“
Mit viel Liebe zum Detail und teilweise in Eigenleistung haben Claudia Eßlinger und Ralf Habrik aus Nordleda im Landkreis Cuxhaven ein altes Bauernhaus von 1909 saniert. Um die Fassade möglichst in ihrer ursprünglichen Form wiederherzustellen, wurden einst zugemauerte Fensteröffnungen wieder geöffnet und die Außenwände mit einer Kombination von Einblas- und Innendämmstoffen versehen. Das eternithaltige Dach des Bestandsgebäudes wurde durch ein Ziegeldach ersetzt, auf modernsten Standard gedämmt und mit einer PV-Anlage ausgestattet. Die anliegende sehr baufällige Scheune erhielt durch eine neue Wandverkleidung und ein neues Dach den Charakter eines modernen Anbaus. Beheizt wird das Gebäude mit relativ preisgünstigen Luft-Luft-Wärmepumpen. Diese Modernisierungsmaßnahmen sind besonders beispielhaft für den behutsamen Umgang mit bestehender Bausubstanz. Als Anerkennung dafür erhielt das Paar aus Nordleda den dritten Preis in der Kategorie Sanierung.
„Ich freue mich für die Eigentümer über die Auszeichnung für dieses Projekt. Die Umsetzung dieser Sanierungsmaßnahme zeigt auf, dass mit entsprechenden Vorplanungen für eigentlich jedes Gebäude im Zuge anstehender Sanierungen auch sehr energieeffiziente Lösungen gefunden werden können.“ lobt der Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule. Auch Landrat Thorsten Krüger freut sich über das erfolgreiche Projekt: "Jeder positive Beitrag für den Klimaschutz lohnt sich. Gemeinsam können wir eine nachhaltigere Zukunft gestalten. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg."
Auch in diesem Jahr wird die Grüne Hausnummer im Landkreis Cuxhaven vergeben. Bewerbungen sind ab dem 01.09.2025 unter https://www.klimaschutz.landkreis-cuxhaven.de/gruene-hausnummer.html möglich.
Fotos: © Simona Bednarek