Was ist globale Nachhaltigkeit?
»Nachhaltige Entwicklung«, so hielt es die Weltkommission für Entwicklung 1987 fest, »ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen«. Die Definition der sogenannten Brundtland-Kommission der Vereinten Nationen zielt auf einen schonenden, verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und den langfristigen Schutz von Ökosystemen bei gleichzeitiger wirtschaftlicher und sozialer Weiterentwicklung ab.
In 2012 vereinbarten die UN-Mitgliedsstaaten mit den sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) neue Ziele nachhaltiger Entwicklung und verabschiedeten im September 2015 die »2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung«. Sie enthält unter anderem die 17 SDGs samt 169 Unterzielen, die der Landkreis Cuxhaven seit 2021 im Rahmen des Projektes „Global Nachhaltige Kommune in Niedersachsen II“ (GNKN II) im Sinne eine nachhaltigen Kommunalentwicklung umsetzt.
Das in diesem Kontext erarbeitete Handlungsprogramm ist durch eine intensive Vernetzung innerhalb der Kernteam- und Steuerungsgruppensitzungen entstanden und enthält bereits einige Projektideen in den Handlungsfeldern “Faire Beschaffung, Konsum und Abfall“, “Bildung“ sowie “Organisation und Finanzen“.
Koordination kommunaler Entwicklungspolitik
Um die Vorhaben des Handlungsprogrammes innerhalb des anvisierten Zeithorizontes in die Praxis umsetzen und geschaffene Strukturen weiterentwickeln zu können, wird eine vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Koordinationsstelle für kommunale Entwicklungspolitik (KEPOL) bei der Stabsstelle Klimaschutz & Klimafolgenanpassung des Landkreises Cuxhaven geschaffen.
Eingebettet ist die Stelle in ein bundesweites Netzwerk geförderter Koordinationsstellen, dessen zentrale Aufgabe ist es, nachhaltige Strukturen der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit zu schaffen beziehungsweise die bestehende entwicklungspolitische Arbeit zu intensivieren und auszuweiten.
Neben der Fortführung des bisherigen Engagements im GNKN II-Projekt gehören beim Landkreis Cuxhaven vor allem die verwaltungsinterne Etablierung einer ökologischen und fairen Beschaffungsstruktur sowie darauf aufbauend der Beitritt zur Fairtraderegion Unterweser nach erfolgreicher Zertifizierung als Fairtrade Landkreis zu den zentralen Aufgaben der Koordinationsstelle.

Fairtrade-Region Unterweser
Der Landkreis Cuxhaven gehört seit November 2022 der Fairtrade-Region Unterweser an und kommt damit ein gutes Stück weiter auf dem Weg zu einem nachhaltigen Landkreis, der sich auch dem regionalen Gedanken verpflichtet fühlt. Neben dem Landkreis Cuxhaven zählen dazu der Landkreis Wesermarsch, die Städte Brake (Unterweser), Bremerhaven und Geestland sowie die Gemeinden Loxstedt, Schiffdorf, Lemwerder, Stadland, Hagen im Bremischen und Beverstedt. Alle elf Kommunen wollen gemeinsam mit ihren Steuerungsgruppen darauf hinwirken, den fairen Handel und die faire Beschaffung in der Region Unterweser zu unterstützen.
Durch Sensibilisierung, gemeinsames Handeln und eine aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort soll auf das bereits bestehende Engagement aufgebaut und der Wandel hin zu einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft vollzogen werden. Entscheidend in diesem Prozess sind nicht zuletzt die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, die zusammen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bilden und den langfristigen Schutz von Ökosystemen bei gleichzeitig wirtschaftlicher und sozial gerechter Weiterentwicklung anstreben. Die Fairtrade-Region Unterweser wurde im Jahr 2017 gegründet. Mehr Informationen zur Fairtrade-Region Unterweser sind unter www.fairtraderegionunterweser.de zu finden.